André Dinter im Interview!

André Dinter und sein größter Kritiker Herr K. nun exklusiv im Gespräch. Und so ein kleiner Kritiker der hält auf Trapp und lässt nie locker. Scharf nachgefragt und vollständig recherchiert fühlt Herr K. Herrn D. einmal schonungslos auf den Zahn.

mit seinem größten Kritiker - teil 1 - vom Anfang

Herr K.: „Herr Dinter  Sie sind vorrangig  bekannt als Schauspieler beim Bochumer Improtheater ”Die Hottenlotten”. Dort sind Sie mit deren improvisierten Dinnertheater Formaten bereits ein fester Bestandteil der EATainment-Szene im Ruhrgebiet. Diese bereichern Sie bereits seit Jahren auch mit dem geschriebenen Wort (z.B. KUNST & KUCHEN, Kulturhaus Thealozzi). Warum baten Sie mich nun um dieses Interview? Gibt es dafür einen besonderen Anlass?“

Herr D.: Nun, ich hatte Mitte 2009 eine sehr schöne Lesung im Rahmen der Extraschicht. Dabei fiel mir einmal mehr auf, wie unsagbar schwer die Vermarktung von Lesungen ist. Der Veranstalter hat  dafür einfach etwas aus dem Internet verwendet, …

Herr K.: „… was – worüber ich ja schon öfter mit Ihnen gesprochen habe, wenig aussagekräftig ist?“

Herr D.: … ja, genau. Und das hielt mir vor Augen, dass ich daran wohl etwas ändern möchte. Denn was ich mache, ist ganz wie beim Improtheater, besser erlebt, als erklärt.

Herr K.: „Ja – und was erwarten Sie da jetzt von mir? Ich kann ihr ewiges Understatement-Getue ja auch nicht wegzaubern.“

Herr D.: „Ja, ja. Ich dachte mir nur, diese ganze Werbetexterei, geht am Rezipienten ja völlig vorbei und so in einem lockeren Gespräch sind wir in einer anderen Textgattung und Sie können dann vielleicht noch die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellen. Und das Interview ist dann für sich evtl. auch schon eine Arbeitsprobe …“

Herr K.: „Verstehe, wie so oft die Presse als Werbeinstrument missbrauchen, wollen Sie ….“

Herr D.: „… na – ich würde es „gebrauchen“ nennen.“

Herr K.: „Ihnen ist aber schon klar, dass das nicht ganz ok ist, mich hier einfach zu erfinden?“

Herr D.: „Wieso erfinden? Sie sind doch schließlich immer da, da können Sie ja auch mal etwas für mich tun, oder?.“

Herr K.: „Sie haben auch eine Journalistische Ausbildung?“

Herr D.:  „Ja, so eine Art Multimedia-Journalisten-Ausbildung an der Journalistenschule Haus Busch in Hagen habe ich nach meinem Biologiestudium absolviert.“

Herr K.: „Schön schön. Dann lassen Sie noch das „eine Art“ weg. Und dann noch so, dass man es versteht. Sie publizieren also im Internet und auf CDs, ja?

Herr D.: „ja, genau. Aber nur für die eigenen Belange. Bin seit 2003 freiberuflich tätig als Schauspieler für zweckgebundenes Theater, Autor und Theaterpädagoge“

Herr K.: „Dann hätten Sie vielleicht besser Pressestellenjournalismus gelernt, oder? Sie sind ja beruflich auch ganz schön gewechselt, nicht sehr geradlinig!“

Herr D.: „Vielleicht. Aber im Grunde ging es immer um Kommunikation. Bei meiner Diplomarbeit in der Zoologie, bei meiner Arbeit in der Werbung und auch jetzt als Schauspieler für zweckgebundenes Theater und auch bei vielen meiner Texte.“

Herr K.: „Ist das wieder so ein Modewort? So wie Spontantheater“

Herr D.: „Mit der Vermarktung von Improviationstheater tun sich alle schwer. Und das es spontan ist das ist eigentlich, wenn wir uns vorhalten, was Sponteneität eigentlich bedeutet, kompletter Unsinn. Zu dem Thema habe ich auch schon etwas geschrieben. Aber trotzdem wird weiter „spontan“ und „schlagfertig“ durcheinander geworfen.“

Herr K.: „Ist das jetzt nicht etwas zu akademisch?“

Herr D.: „Absolut und wissen Sie ich nehme es gewöhnlich so hin, dass eine Sprache voll lebendiger Irrtümer steckt, die sich aus einem Entwicklungsprozess lebendiger Sprache ergeben. Und Fehler sind der Motor jeder Entwicklung und auch unserer ganzen Evolution. Ohne Fehler wäre die Menschheit sicher im Amöbenstadium stecken geblieben.“

Herr K.: „Mann oh Mann! Und damit wollen Sie jetzt Werbung machen?“

Herr D.: „Ja. Wir schweifen etwas ab, nicht wahr?“

Herr K.: „Ist ja auch mein Fehler.“

Herr D.: „Und das ist Impro. Zu einer missglückten Kommunikation gehören immer zwei.“

Herr K.: „Und Sie schaffen das hier auch allein, ja?“

Herr D.: „Das spricht doch für mich als Autor, dass ich echte Dialoge  schreibe! Das meinte einmal ein bekannter Autor auf einem Wochenendkurs für kreatives Schreiben zu einem meiner Texte

Herr K.: „Kein Name-Dropping?“

Herr K.: „Nein Danke.“

Herr K.: „Ach ja, Sie sind ja eigentlich bekennendes Understement. Aber wo kann man Sie denn einmal lesen. Hier im Internet haben Sie Ihre Texte nicht eingestellt, oder?“

Herr D.: „Nur wenige habe ich bislang veröffentlicht, weil ich Sie eigentlich schreibe, um Sie selbst vorzutragen. Und weil das Schreiben selbst wieder ein kreativer Prozess ist, der Spuren hinterlässt. Wohingegen beim Impro die Szene höchstens dem Zuschauer in Erinnerung bleibt. Im Prinzip sind Texte, die ich für vortragsreif halte auch noch keine End. – sondern Zwischenprodukte eines Prozesses, bei dem eigentlich kein Endpunkt vorgesehen ist. Daher auch der Name dieser meiner Webpräsenz – Improesie. Hier rechts gibt es einige Bespiele.“

Herr K.: „Wie kann ich mir das vorstellen?“

Herr D.: „Schauen/hören Sie es sich einfach einmal an. Meine Lesungen sind unterhaltsam, jugendfrei, nicht zu aber doch etwas intellektuell fordernd, meistens themen- bzw. zweckgebunden. Und ich versuche am Ende immer noch etwas zum Nachdenken mit nach Hause zu geben.“

Herr K.: „Das vermittelt mir den Eindruck, dass Sie da schon einen bestimmten Anspruch an sich selbst haben, ja?“

Herr D.: „Ja. Das sind so meine Ansprüche und deshalb habe ich mich auf Performance orientierten Slam-Veranstaltungen nie so wohl gefühlt.“

Herr K.: „Sie waren Slammer? Haben Sie nie etwas gewonnen oder wieso sind Sie da so kritisch?“

Herr D.: „Doch. Seinerzeit den ersten im Kulturhaus Thealozzi. Danach nie wieder. Das kann ich alles so sagen ohne rot zu werden. Ich brauche die Zeit mein Publikum kennen zu lernen und einen Rhythmus zu finden. Da kann ich mit Zeitlimitierung und Wettkampfform wenig anfangen. Kann auch unterhaltsam sein. Wie Wrestling auch.  Und es verkauft sich besser.“

Herr K.: „Na schön. Aber jetzt einmal im Ernst: vorstellen kann ich mir das alles immer noch nicht. Haben Sie denn kein Video davon?“

Herr D.: „Doch, und ne CD gibt es auch (da rechts auf dieser Seite mal gucken). Aber das ist letztlich alles nur Demo- und Werbematerial.  Wie heißt es so schön, dabei sein ist „ALLES“. Im Kontext einer Ausschließlichkeit und keiner tröstenden Worte ist das gemeint. Es gibt Demos, allerdings habe ich sie hier bislang nie bereitgestellt, da sie nur teilaussagekräftig sind. Ohne Publikum, nur die Stimme. Aber klar, erstmal besser als gar nix.“

Herr K.: „Und jetzt wollen Sie sich doch hier im Internet ausbreiten, ja?.“

Herr D: „Genau.“

Herr K.: "Und warum der plötzliche Gesinnungswandel?"

Herr D:
"Nun, so ein Veröffentlichung zementierte in geschriebener Form ja etwas fest. Aber im Internet ist das ja gar nicht so. Und deshalb habe ich mir gedacht, da ich ja nun auch die AKTUELLE eingestellt habe, was wahrscheinlich niemandem auffallen wird, dass ich dafür jetzt mal was Neues machen möchte.

Herr K.: "Und keine Angst vor geistigem Diebstahl?"

Herr D:
„Nö. Ist doch schön, dass mir die Sachen eingefallen sind. Und wenns anderen gefällt umso besser. Und das ist heute der Anfang.“

Herr K.:
"Heisst ja auch so. Das Gedicht verwenden Sie häufiger zum Anfang, oder?"

Herr D: „Ja.“

Herr K.: "Man sagt eine etwas "schlüpfrige" Pointe? "

Herr D: „Keineswegs. Das Zitat habe ich immer Gorbatschoff zugeschrieben, im Wandel der Öffnung zum Westen. Und dann geht es natürlich, um das zu früh kommen zu Partys. Wer zu früh erscheint war früher "uncool" (und ich war meistens bei den ersten Gästen mit dabei). Es sollte nie etwas mit zu früh "kommen" und daraus resultierenden Folgen im Sinne eines sexuellen Wortspiels zu tun haben.

Herr K.:
"Also auch nicht mit ungewollter Vaterschaft?"

Herr D: „Nein. Damit hatte das Gedicht nie etwas zu tun. Mehr so ums richtige Timing im Allgemeinen. Dass Zuhörer das falsch verstehen ist auch erst, seitdem wir mit solchen "Doppeldeutigkeiten" durch die Medien überschwemmt werden."

Herr K.:
"So so. Dann eröffnen Sie also gleich mit einem in der heutigen Zeit mißverständlichen Text?"

Herr D:
Es ist doch eine ganz normale, melancholische Metapher. Übrigens - auf der Extraschicht war eine Dame nicht davon abzubringen, das das gar nicht von mir ist. Wo sich die Leute ja ohnehin immer wundern, dass ich das alles auch noch geschrieben hab was ich da vorlese. Für mich ist das immer selbstverständlich “

Herr K.:
"Ist das denn wirklich so?"

Herr D:
„Das wissen Sie ja wohl am besten! “

Herr K.:
„Vielen Dank für das Interview.“

Herr D.: „Ich habe zu danken.“

b
ad
andré dinter
autortorte

Interview 1 - vom Anfang

Interview 2 - persönlich

Interview 3 - Alltagsvorgaben

Interview 4 - Mitten im Leben

Interview 5 - Wat nu?

Interview 6 - Die Jahre dazwisch.

Interview 7 - Der Heimchenflüst.

Interview 8 - 100er + Tatort Fus…

Interview 9 - Sept. im Oktober

Interview 10 - Der wahre Oktober

Interview 11 - Matching Pages

Interview 12 - Vom Ende

Kostproben

Lese- oder Hörprobe gefällig? Dann hier unten mal stöbern:

Stand 30.12.2009



1 a. Vom Anfang (als mp3)
1 b. Vom Anfang (als pdf)

Stand 19.01.2010

 
 

2 a. Die Bommelmütze (als mp3)
2 b. Die Bommelmütze (als pdf)

bommel

Stand 01.03.2010



3 a. Die Tür (als mp3)
3 b. Die Tür (als pdf)

Wissenschaft

hier geht es ans Eingemachte

Stand 05.07.2010


 
acheta d.

2 a. Die Acheta domesticus (als mp3)
Gesang zweier Männchen in unterschiedlichem Dominazstatus für einen Wahlversuch durch Weibchen.

Diplomarbeit

(alle als pdf)

2 b. Einleitung

2 c. Material und Methoden,

2 d. Ergebnisse,

2 e. noch mehr Ergebnisse

2 f. noch viel mehr Ergebnisse

2 g. Diskussion

2 h. Zusammenfassung

Poetische Einsichten

die tieferen Einsichten des André Dinters ins Leben und überhaupt:

HUNDERTER

2004 entstanden und gerade frisch überarbeitet und neu eingesprochen:

Stand 01.03.2010

4 a. Der Wettlauf (als mp3)
4 b. Der Wettlauf (als pdf)

andré_dinter

Stand 01.04.2010



6 a. Stuehle (als mp3)
6 b. Stuehle (als pdf)

Stand 15.08.2010



105 a. Der Tunnel (als mp3)
105 b. Der Tunnel (als pdf)

handuhr

Stand 02.10.2010



104 a. Die Entdeckung(als mp3)
104 b. Die Entdeckung (als pdf)

Stand 07.05.2010



7 a. Gewitter (als mp3)
7 b. Dschungelgewitter (als pdf)

Stand 22.10.2010



103 a. Der Blasebalg (als mp3)
103 b. Der Blasebalg (als pdf)

Stand 07.05.2010



8 a. Basteln (als mp3)
8 b. Basteln (als pdf)

Stand 22.10.2010



102 a. Der Trockner (als mp3)
102 b. Der Trockner (als pdf)

Stand 02.06.2010



9 a. Unheimliche Begegnung (als mp3)
9 b. Unheimliche Begegnung (als pdf)

Stand 22.10.2010



101 a. Die Fliege (als mp3)
101 b. Die Fliege (als pdf)

andre

Stand 01.04.2010



5 a. Die Unberührte (als mp3)
5 b. Die Unberührte (als pdf)

 

Stand 02.10.2010



10 a. Aua (als mp3)
10 b. Aua (als pdf)

Stand 11.09.2010 (geplant)



9/11 a. Ebstein-Slam (als mp3)
9/11. Ebstein-Slam (als pdf)

Poetische Einsichten

die tieferen Einsichten des André Dinters ins Leben und überhaupt:

tatort Jazz

André dinter bei Tatort Jazz

Stand 29.11.2010



201 a. Ertappt (als mp3)
201 b. Ertappt (als pdf)

Stand 29.11.2010



202 a. de bello fortunae (als mp3)
202 b. de bello fortunae (als pdf)

Stand 28.12.2010



204 a. Missverständnis (als mp3)
204 b. Missverständnis (als pdf)

Stand 28.12.2010



203 a. Der Eintopf (als mp3)
203 b. Der Eintopf (als pdf)

Stand 28.12.2010



205 a. Trauerfee (als mp3)
205 b. Trauerfee (als pdf)

Stand 28.12.2010



206 a. Letztlich immer (als mp3)
206 b. Letztlich immer (als pdf)

Stand 28.12.2010



207 a. Vom Ende (als mp3)
207 b. Vom Ende (als pdf)